Mehr Ideen und Maßnahmen rund ums Thema klimaschonende Verwertung finden Sie auf remondis-nachhaltigkeit.de
Nicht weniger wichtig als unsere unmittelbare Rolle beim Klimaschutz ist das, was wir mittelbar leisten. Die Kreislaufwirtschaft unterstützt Unternehmen dabei, Produkte vom Ende her zu denken und so zu konstruieren, dass möglichst 100 Prozent der enthaltenen Wertstoffe zurückgewonnen werden können. Dieser Ansatz – Ökodesign oder Design for Recycling genannt – ist unabdingbar, wenn man einen Ausweg aus der Sackgasse des linearen Wirtschaftssystems mit daraus resultierenden Ressourcenengpässen und Klimaschäden finden will. Erreichen lässt sich dieses Ziel nur im Miteinander aus produzierender Industrie, Kreislaufwirtschaft und Politik. Hersteller brauchen uns, um einschätzen zu können, was wie zusammengesetzt werden darf, damit es später recycelt werden kann. Und insgesamt braucht es die Politik, damit die richtigen Leitlinien bzw. Anreize gesetzt werden, um Ökodesign auch aus Herstellersicht erstrebenswert zu machen. Natürlich geht es zudem darum, Materialkreisläufe von Stoffen freizuhalten, die gesundheitsgefährdend und umweltschädlich sind.
Ökodesign – Startpunkt einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft
Ökodesign – Startpunkt einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft
Wir tun, was wir können. Aber bei Verbundstoffen stößt selbst modernstes Recycling an seine Grenzen. Aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes sollte der Einsatz von glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und Co. auf ein Minimum reduziert werden.
Aufbau von Ingenieurkenntnissen
Die Ausbildung im Ingenieurwesen muss zukünftig viel stärker den Einsatz von Recyclingrohstoffen und das Design von Produkten thematisieren, die nach der Nutzungsdauer optimal zerlegbar sein müssen.
Stärkung des Innovationsstandorts
Deutschland muss seine Marktführerschaft in der Technik und Entwicklung wieder zurückgewinnen. Das betrifft vor allem die Patente in der Recyclingwirtschaft.
Sensibilisierung der Hersteller
Die produzierende Industrie muss das Thema Ökodesign und Stoffstrommanagement als eigenes Handlungsfeld erkennen und sich als Partner der Kreislaufwirtschaft sehen.
Kaskadennutzung am Beispiel Automobilindustrie
Getreu dem Motto „Nicht nur reden, sondern handeln“ sind wir für viele Unternehmen beratend aktiv, um innerhalb der Produktion Stoffkreisläufe zu schließen. Ein Beispiel von vielen ist das kreislaufwirtschaftliche Engagement im Bereich der Automobilindustrie. Immerhin dem größten Wirtschaftszweig Deutschlands und damit auch einem der wirkmächtigsten, was das Potenzial an Rohstoffeinsparung und Klimaschutz anbelangt. Hier haben wir gemeinsam mit Herstellern eine nachhaltige Stoffstromstrategie entwickelt, die es ermöglicht, aus alten Pkw-Katalysatoren Platingruppenmetalle zurückzugewinnen, die dann wiederum zur Herstellung von Brennstoffzellen dienen. Wir schließen also nicht nur einen Stoffkreislauf, sondern fördern auch die Transformation der Automobilbranche hin zum Anbieter klimaschonender Mobilität.
Wir als Kreislaufwirtschaft sehen uns regelmäßig mit neuen Recyclingherausforderungen konfrontiert. Das heißt, wir müssen immer wieder neue Ideen entwickeln, um ausrangierte Konsumgüter und Industrieprodukte klimaschutzwirksam zu verwerten. Nicht immer muss es dabei direkt um Rückgewinnung der Rohstoffe gehen. Mitunter lassen sich Klima und Rohstoffe schützen, indem man die Lebensdauer von Produkten verlängert. Wie das funktioniert, ist aktuell im Lippewerk zu sehen, wo sich der weltweit größte Second-Use-Speicher für Batterien aus E-Autos befindet. Das Gemeinschaftsprojekt von Automobil-, Energie- und Recyclingindustrie macht sich zunutze, dass Akkus, deren Leistung für den Einsatz in Pkw nicht mehr ausreicht, noch immer Restkapazitäten haben. Die Batterien werden zu einem aus 1.000 Einzelakkus bestehenden Speicherpark zusammengeführt, mit dem Schwankungen im Stromnetz ausgeglichen werden können. In Zeiten der sukzessiven Umstellung auf erneuerbare Energien mit Wind, der eben nicht immer weht, und Sonne, die eben nicht immer scheint, leistet der Speicher einen essentiellen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Und damit zum Gelingen der für den Klimaschutz unbedingt erforderlichen Energiewende. Darüber hinaus gilt: Irgendwann verlieren die Akkus natürlich ihre Speicherkapazität so weit, dass sie auch im Verbund eines Batterieparks nicht mehr verwendbar sind. Am Ende sind also auch hier Lösungen gefragt, wie in den Batterien enthaltene Wertstoffe sortenrein zurückgewonnen werden können. Unsere Branche arbeitet mit Hochdruck daran, solche Lösungen zu entwickeln, um zukünftig für das millionenfach anfallende Verwertungsprodukt E-Auto-Batterie einen konsequenten Stoffkreislauf zu gewährleisten.
So sieht ein idealer Stoffkreislauf für E-Auto-Batterien aus
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Wirtschaftliche Besserstellung von Herstellern, die ihre Produkte recyclingfähig planen, im Vergleich zu solchen, die das nicht tun
Einsatz von Verbundstoffen überall da sanktionieren, wo es recyclingfreundlichere Alternativen gibt